Kurzvideos: In der politischen Echokammer
Viele Menschen erleben den Informationsraum in Kurzvideos ambivalent. Über 40 Prozent geben an, dass es ihnen schwerfällt, zwischen seriösen und unseriösen Inhalten zu unterscheiden, und ähnlich viele empfinden die Themen dort als zu einseitig dargestellt.
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Gleichzeitig zeigt sich, dass Kurzvideos längst Teil der individuellen Informations- und Meinungsbildung geworden sind: Rund ein Drittel stößt auf Inhalte, die in klassischen Medien kaum vorkommen, und jede fünfte Person nutzt Kurzvideos aktiv, um sich eine Meinung zu politischen Themen zu bilden. Damit wird deutlich, dass die kurzen Formate nicht nur unterhalten, sondern zunehmend auch Orientierung im gesellschaftlichen Diskurs bieten – mit allen Chancen und Risiken.
Jede fünfte Person nutzt Kurzvideos um sich eine Meinung zu politischen Themen zu bilden.

Insbesondere Jugendliche werden von Kurzvideos in den Bann gezogen, sie sind mitunter ihre primäre Quelle für aktuelle Nachrichten. Umso wichtiger ist ein ausgewogenes Angebot an Informationen auf sozialen Netzwerken und mehr Transparenz darüber, welche Inhalte mit welcher Reichweite vom Algorithmus ausgespielt werden. So erfreulich das Interesse auch ist, so müssen wir doch die Gründe im Blick behalten, warum Jugendliche – durchaus ungewollt – zu viel Zeit auf diesen Angeboten verbringen.
Ein Großteil der Nutzenden politischer und gesellschaftlicher Kurzvideos gibt an, bereits Desinformation wahrgenommen zu haben – am häufigsten auf TikTok. Besonders die unter 30-Jährigen zeigen sich über diese Entwicklung besorgt und reagieren sensibler auf mögliche Manipulation oder Verzerrung.
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Auffällig ist, dass die Bewertung von Glaubwürdigkeit in Kurzvideos stark auf intuitive Kriterien gestützt wird: Quellenangaben und inhaltliche Plausibilität spielen die größte Rolle, während technische oder formale Indikatoren wie Account-Verifizierung oder Produktionsqualität kaum Gewicht haben. Jüngere Zielgruppen nutzen dabei deutlich mehr Faktoren zur Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit als ältere – ein Hinweis auf wachsende Medienkompetenz, aber auch auf die Komplexität des Beurteilungsprozesses in fragmentierten, algorithmisch gesteuerten Umgebungen.
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