Informationsverhalten und Medienvertrauen
Informationsverhalten
Gut vier von zehn der im Info-Monitor befragten Personen geben an, dass sich ihr Informationsnutzungsverhalten in den letzten fünf Jahren verändert hat. Spontan wird vor allem eine vermehrte Nutzung des Internets und digitaler Medien angeführt. Mehr als 90 Prozent interessieren sich für aktuelle Themen und informieren sich mindestens wöchentlich.
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42 Prozent
der Befragten geben an, dass sich ihre Informationsnutzung in den letzten 5 Jahren verändert hat. Ein Viertel meidet manchmal bewusst Nachrichten – meist wegen der vielen negativen Inhalte, einige auch mangels Vertrauen in die Inhalte oder Absender.
Medienvertrauen und Einstellungen zu den etablierten Medien
60 Prozent vertrauen den etablierten Medien. Jüngere und Personen mit formal hoher Bildung haben das höchste Vertrauen. Die Mehrheit schreibt den etablierten Medien überwiegend positive Eigenschaften zu. Über ein Drittel hält die etablierten Medien für gesteuert.

Aus den Zustimmungswerten zu den positiven oder negativen Eigenschaften wurde eine Typologie abgeleitet, basierend auf den Einstellungen zu den etablierten Medien. Unterteilt nach ihrer Einstellung gegenüber den etablierten Medien, zählen zwei Drittel der Bevölkerung zu den Überzeugten und Kritischen, die den Medien eher positiv gegenüberstehen. Überwiegend negative Einstellungen zeigt das Viertel der Skeptischen. Eine Minderheit von 7 Prozent lehnt die etablierten Medien ab.
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Kritische – 45 Prozent
- sehen die etablierten Medien differenzierter
- schreiben den etablierten Medien mehrheitlich positive Eigenschaften zu
- durchschnittliche Alters- und Bildungsstruktur
- politisch Mitte links
Überzeugte – 22 Prozent
- haben vergleichsweise großes Vertrauen in die etablierten Medien
- bewerten etablierte Medien fast ausschließlich positiv
- jünger als der Bevölkerungsdurchschnitt
- überdurchschnittliche Nähe zu den Grünen
- höher gebildet
- politisch deutlich links
Skeptische – 26 Prozent
- verbinden mit etablierten Medien kaum eindeutig positive Eigenschaften, bewerten sie aber auch nicht eindeutig negativ
- stärker in den mittleren Altersgruppen vertreten
- eher niedrige und mittlere Bildung
- politisch Mitte rechts
- überdurchschnittlich geringe Parteineigung
Ablehnende – 7 Prozent
- haben am wenigsten Vertrauen in die etablierten Medien
- bewerten etablierte Medien fast ausschließlich negativ
- überdurchschnittlich in den mittleren Altersgruppen vertreten
- eher niedrige und mittlere Bildung
- hohe Affinität zur AfD
Die Ergebnisse der Studie belegen einen klaren Zusammenhang zwischen Medienvertrauen und Demokratiezufriedenheit. Von den etablierten Medien Überzeugte und diese kritisch Betrachtende sind meist auch mit der Demokratie in Deutschland zufrieden. Skeptische und Ablehnende äußern häufiger systemkritische Ansichten.
Der Info-Monitor der Medienanstalten dokumentiert, wo und wie sich die Bevölkerung in Deutschland zum aktuellen Zeitgeschehen informiert. Die Studie ist repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren (Internetnutzende). Neben der Nutzung, der subjektiven Bedeutung und der Vertrauenswürdigkeit von Informationsquellen werden auch das Vertrauen in etablierte Medien insgesamt sowie politische Einstellungen erhoben. Im Ergebnis zeigt die Studie, dass das Informationsverhalten in Abhängigkeit von Alter, Vertrauen in etablierte Medien, Region und politischen Präferenzen variiert. Mit dem Info-Monitor wurde die seit 2009 durchgeführte repräsentative Befragung der Medienanstalten, die Mediengewichtungsstudie, weiterentwickelt und abgelöst.