Showcase vocca: KI generiert ein personalisiertes Radioprogramm
Vocca-App: Eine Chance für lokalen Qualitätsjournalismus
Eine ungewöhnliche Allianz öffentlich-rechtlicher und privater Medienhäuser geht neue Wege: Die WDR mediagroup hat gemeinsam mit ams Radio-und MediaSolutions sowie dem Technologiestartup 1PTA eine audiobasierte, offene Plattform für Qualitätsjournalismus entwickelt. Im Rahmen des Projekts „Voyager“, gefördert von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) und der Verwertungsgesellschaft Rundfunk (VGR), entstand der Prototyp „vocca“.
In der kostenlosen App konnten sich User ihr persönliches Audio-Programm aus dem lokalen und regionalen Nachrichtenangebot von über 40 Medienhäusern zusammenstellen. Mehr als 40 Radiosender aus NRW, darunter auch der WDR, sowie Medien wie die Neue Westfälische, das Mindener Tageblatt, die Lippische Landeszeitung, die Glocke oder der Veranstaltungsdienst RUMS aus Münster haben „vocca“ mit aktuellen Nachrichten und Hinweisen versorgt.
Mischung aus Information und Unterhaltung
Für nationale und internationale News sorgten weitere Content-Partner wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), der Sport-Informationsdienst (SID) oder Euranet plus.
Neben der tagesaktuellen Berichterstattung sollte die ‚vocca‘-App unterhalten und überraschen. So fanden sich auch hochwertige Audio-Produktionen der ARD Kultur im Portfolio, beispielsweise das WDR Zeitzeichen, Buchtipps oder Hörspiele. Wer neue Podcast-Inhalte für sich entdecken wollte, fand zudem Inspiration in den Hörtipps.
„‚vocca‘ war die erste schnell verfügbare und kompakte Version einer Audio-App, die Inhalte aus öffentlich-rechtlichen und privaten Medienhäusern kombiniert und nach User-Interesse ausspielt“, erläutert Tobias Lammert, Geschäftsbereichsleiter Marketing & Vertrieb der WDR mediagroup.
Neue Zielgruppen erschließen
Der Aufbau der App hat die User dazu eingeladen, ihre User Journey auf den originären Plattformen der Inhalteanbieter fortzuführen und tiefer in deren Inhaltekosmos einzutauchen. Hierin bestand einer der größten Anreize für Content-Partner, sich dem Projekt anzuschließen. Gleichzeitig konnten sie Reichweite und Markenbekanntheit steigern und somit neue Zielgruppen erschließen.
Das Aufzeigen der potenziellen Symbiose-Effekte derartiger Plattformen begleitet die LfM NRW auch aus wissenschaftlicher Sicht, wie zuletzt mit der Studie „Coopetition is King“ im Februar 2023.
„Die Landesanstalt für Medien NRW und ihr Journalismus Lab haben das vocca-Experiment gerne unterstützt. Wir wünschen uns mehr Mut von Medienunternehmen für solche Kooperationen. Sie sind ein sicherer Weg, Medienvielfalt zu schützen und unsere beste Antwort auf Desinformation.„
„Mit der im Herbst 2023 durchgeführten Beta-II-Phase von ‚vocca‘ sollen nun die Thesen und Forschungsergebnisse zu dieser Thematik in die Praxis überführt, beziehungsweise überprüft werden“, sagt Tobias Lammert.
Ziel sei es, mit ‚vocca‘ zu zeigen, dass es möglich sei, eine Plattform für journalistische Qualitätsinhalte aufbauen und betreiben zu können. „Eine App, die von einer relevanten Anzahl an Usern mehrmals wöchentlich aufgerufen wird. Denn am Ende wollen wir die Chance nutzen, lokalem, regionalem und nationalen Qualitätsjournalismus die Bühne zu bereiten, die er verdient!“